Das Anfertigen und Tragen von Silberketten, in den meisten Fällen um den Hals bzw. das Hand- oder Fußgelenk, ist seit frühester Vorzeit belegt – bereits vor sieben Jahrtausenden haben sich die Menschen damit geschmückt.
Mittlerweile existieren die verschiedensten Arten von Silberketten, die bekanntesten sind Ankerkette (gleich große, runde Glieder), Figarokette (drei kürzere, ein längeres Glied im Wechsel), Kordelkette (gedreht wie ein Seil), Königskette (eng ineinander verschlungene Glieder), Kugelkette (Kugelglieder), Panzerkette (massive, flache Glieder), Rolokette (kreisrunde Glieder), Schlangenkette (kompakte, dicht beieinander liegende Glieder) und Venezianerkette (flache, bewegliche Glieder). Darüber hinaus gibt es die Schmuckstücke auch mit Anhänger sowie in Kombination mit anderen Edelmetallen oder Perlen.
Silberketten können bei häufiger Verwendung anlaufen, was an den schwefelhaltigen Partikeln in der Luft und am Körperschweiß liegt. Daher trägt man diesen Schmuck am besten nicht direkt auf der Haut und reinigt ihn regelmäßig mit einem speziellen Silberpflegeprodukt.
Silberketten bestehen meist aus einer Legierung von Silber und Kupfer, da das Edelmetall alleine zu weich und brüchig zum Verarbeiten wäre. Die punzierte Zahl in Pfund Sterling gibt den Silbergehalt in Tausendstel an, der beispielsweise bei einer Kette aus 925er Silber 92,5 Prozent betragen würde.
Die Produktion von Silberketten
Die Produktion von Silberketten begann etwa 5000 v. Chr., als die Menschen herausfanden, dass man Silber von Blei trennen konnte, und das weiche Metall leicht zu formen und verarbeiten war. Bei den Völkern wurde das Edelmetall zu den verschiedensten Zwecken genutzt, etwa als Zahlungsmittel, für medizinische Instrumente oder zur Herstellung von Schmuckgegenständen.
Silberketten werden heute entweder vom Goldschmied unter Verwendung spezieller Werkzeuge handgefertigt oder maschinell produziert.
Die Herstellungsschritte sind in beiden Fällen ähnlich:
- Zusammenstellung der Legierung und Bestimmung des Feingehalts (Edelmetallanteil)
- Schmelzen der Legierung
- Herstellung des Drahtes unter Verwendung spezieller Walzen
- händische oder maschinelle Fertigung der Ketten
- Löten der Ketten
- “Diamantieren”: Schleifen oder Schneiden von Mustern mittels rotierender Diamanten
- ev. Schlagen der Ketten: Erreichen von teilweiser Starrheit durch Verformen
- Endfertigung: Schneiden auf erforderliche Länge, Anbringung von Ösen und Verschlüssen
- Endpolitur
- Punzen: Stempelung von Kennziffer und Markenname, die Auskunft über den Hersteller geben, sowie des Edelmetallfeingehalts der Legierung
Das Metall Silber
Silber ist ein weiches, leicht biegsames und daher formbares Schwermetall, das über die höchste elektrische Leitfähigkeit aller Elemente sowie über die höchste thermische Leitfähigkeit aller Metalle verfügt. Silber ist außerdem ein Edelmetall.
Bis zum Mittelalter hatte Silber einen höheren Wert als Gold, da es zum größten Teil aus Minen in Laurion nahe Athen stammte, also fast ausschließlich an nur einem Ort abgebaut wurde.
Erst mit der Entdeckung weiterer Silbervorkommen in Österreich, Deutschland und der Slowakei sowie aufgrund des Imports aus Lateinamerika durch die Spanier, begannen die Preise zu sinken. Dadurch stieg die Beliebtheit des Edelmetalls als Material für die Schmuckherstellung und Münzproduktion.
Im 19. Jahrhundert wurde jedoch vorwiegend Gold als Währungsmetall verwendet, daher verlor das Silber nach und nach seine wirtschaftliche Bedeutung. Außerdem drang der rostfreie Stahl, der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und billiger sowie gebrauchsfreundlicher war, in bestimmte Einsatzbereiche von Silber vor, wie etwa bei der Fertigung von Küchengeräten, Servierplatten oder Bestecken.
Derzeit setzt man Silber neben der Verwendung für Schmuck- und Ziergegenstände, hauptsächlich im Bereich Elektronik/Elektrik ein – aufgrund der weiteren Entwicklungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet wird die Silbernachfrage auch weiterhin steigen.